offener zweiphasiger freiraumplanerischer Realisierungs- und Ideenwettbewerb
Stadt Offenburg
3. Preis, Visualisierung David Villner
10/2024
Leitidee „Offenburg geht ans Wasser“
Im Zuge der Ausrichtung der Landesgartenschau 2032 werden die beiden prägenden Gewässer von Offenburg, die Kinzig sowie der Mühlbach in den Fokus gerückt und erlebbar gemacht. Dazu wird der Bereich der Kinzig zwischen Messe und Südring aufgeweitet, renaturiert und zugänglich gemacht. Die bereits im Mühlbachareal angefangene Gestaltung des Mühlbachs wird aufgegriffen und nach Süden bis in den Sportpark fortgesetzt.
Im zentralen Bereiche spannt sich zwischen den beiden Gewässern ein neuer Park auf – der neue „Kinzigpark“. Dazu wird der Damm entlang der Kinzig im Bereich des Parks um ca.. 40 m zurückverlegt. Es entstehen flache und abwechslungsreiche Böschungen, die eine neue Erlebbarkeit und Zugänglichkeit des Kinzigufers erlauben. Der Park wird in einer sanften Neigung zum Damm hin leicht angehoben, so dass der Damm nicht weiter als Barriere in Erscheinung tritt, es entsteht ein fließender Übergang vom Park zur Kinzig. Das erforderliche Material kann aus den geplanten Tunnelbauwerken der Deutschen Bahn gewonnen werden
Entlang der Kinzigpromenade werden naturnahe Erlebnisbereiche angeboten, die die verschiedenen Lebensbereiche im und am Wasser erlebbar machen, wie z.B. Fischunterstände, Kiesbänke, Weidengebüsche und Totholzsetzungen. Sie bieten sich als naturpädagogische Lernorte für die nahe gelegenen Schulen an.
Im Kinzigpark verknüpft ein markanter Rundweg sämtliche Bereiche miteinander. Aufgrund der sanften Neigung des Parks zur Kinzig hin kann dieser durchgängig barrierefrei ausgebildet werden. Daneben werden auch sämtliche anderen Wege in einem ebenmäßigen und möglichst fugenfreien Belag ausgeführt. Die Querungen über die Badstraße sowie auch über den Südring werden ebenerdig ausgebildet, so dass ein durchgängiges, barrierefreies Wegenetz entsteht. Die Querung des Südrings wird als großzügige Querung in Form einer Querungshilfe vorgeschlagen. Diese kann durch eine Lichtsignalanlage unterstützt werden.
Der Umgang mit dem Klimawandel ist ein zentrales Thema im Rahmen der Landesgartenschau 2032. Der vorhandene Baumbestand wird weitestgehend erhalten und in das Konzept integriert. Umfangreiche Neupflanzungen sorgen im Sommer für ein angenehmes und kühlendes Schattendach. Es entsteht ein lebendiger Wechsel zwischen Licht und Schatten sowie eine spannende Abfolge von Räumen.
Die Badstraße erhält eine begleitende Baumpflanzung, die Platzräume der Entreeplätze werden jeweils durch teils vorhandene, teilweise neu gepflanzte Solitärbäume mit eigenem Charakter und Wuchs betont und inszeniert. In Zusammenhang mit Unterpflanzungen mit Stauden und Gräsern sowie Sitzkanten und Holzdecks entstehen kühle Orte im Schatten, die auch während den heißen Sommertagen zum Verweilen einladen. Bei der Auswahl der Baumpflanzungen wird auf zukunftsfähige und klimaresiliente Arten geachtet. Daneben sorgen die Wildblumenpflanzungen entlang der Kinzig mit ihren Kräutern und Stauden für Biodiversität und ein lebendiges Pflanzenbild.