Böblingen, Klimaanpassungskonzept

Böblingen, Klimaanpassungskonzept

Klimaanpassung im industriellen Umfeld: Beispiel Böblingen

Die Besonderheit in Böblingen war, dass keine differenzierten Ergebnisse einer lokalen Stadtklimaanalyse vorlagen, sondern die Ergebnisse des Klimaatlas Region Stuttgart als Arbeitsgrundlage dienten. Der Klimaatlas der Region Stuttgart von 2008 stellt eine umfangreiche Plangrundlage zur klimatischen Situation in der Region sowie der zu erwartenden Klimaveränderungen dar. Die Ergebnisse der Analyse bilden den Rahmen für das Klimaanpassungskonzept. Darin sind für Böblingen Maßnahmenkomplexe definiert, für die ein umfangreicher Maßnahmenkatalog erstellt wurde. Für die darin enthaltenen Punkte waren Ziele und Inhalte definiert, sowie bereits mögliche Umsetzungsschritte beschrieben. Der Fokus lag dabei stets auf dem Gesamtkontext der nachhaltigen Stadtentwicklung. Benennung der Akteure für die einzelnen Maßnahmen sowie die Verteilung der Verantwortlichkeiten innerhalb der Stadtverwaltung sind weitere Meilensteine des Projekts. Begleitet wurde dies von proaktiver Öffentlichkeitsarbeit.

Das Ergebnis ist der Gesamtplan Klimaanpassung, in dem die räumlich darstellbaren Maßnahmen – wie die Bereiche mit besonderem Handlungsbedarf (Hot Spots), die Suchräume für öffentliche Grünanlagen, die Kaltluftströme sowie das Zielkonzept Grüne Vernetzung – detailliert dargestellt sind. Zusätzlich zum Maßnahmenkatalog wurde ein Werkzeugkoffer mit Einzelmaßnahmen zusammengestellt, mit denen das Wohn- und Arbeitsumfeld an die Folgen des Klimawandels angepasst werden kann. Diese Einzelmaßnahmen wurden beispielhaft für ausgewählte Stadtstrukturtypen in drei ausgewählten Stadtbereichen angewendet. Die Erarbeitung des gesamten Konzeptes wurde durch eine permanente Lenkungsgruppe begleitet, bestehend aus Experten aus der Verwaltung und dem Planungsbüro faktorgruen. Im Juli 2019 wurden die gesamten Ergebnisse der Öffentlichkeit in einer offenen Infoveranstaltung vorgestellt. Die Teilnehmenden hatten hier die Möglichkeit, ihre Ideen, Anregungen und Wünsche einzubringen. Darüber hinaus wurden Möglichkeiten zur Verstetigung des Klimaanpassungsprozesses mit den Bürger:Innen diskutiert.