Frankfurt, Neue Mitte Griesheim

Frankfurt, Neue Mitte rund um den Bahnhof Griesheim – 1. Preis mit K9 Architekten, Fichtner Water & Transportation GmbH

Frankfurt, Neue Mitte rund um den Bahnhof Griesheim – 1. Preis mit K9 Architekten, Fichtner Water & Transportation GmbH

Frankfurt, Neue Mitte Griesheim
Auslober:

Stadt Frankfurt am Main

Wettbewerbsart:

Offener einphasiger Freiraum- und verkehrsplanerischer Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil I 10/2021

Das sehr heterogen strukturierte Gebiet rund um den Griesheimer Bahnhof gehört zu den größten und wichtigsten Freiräumen des Stadtteils, weist allerdings nur wenig Aufenthaltsqualität auf. Fehlende Platzkanten und heruntergekommene Freiräume prägen zurzeit das Bahnhofsgebiet. Durch die Neugestaltung entsteht die einmalige Chance das Gebiet sowohl städtebaulich als auch gestalterisch aufzuwerten und hierdurch eine Visitenkarte für die nördlichen und südlichen Quartiere zu schaffen.

Durch den Abriss des bestehenden eingeschossigen Penny-Gebäudes entsteht eine wertvolle Fläche zur Realisierung eines urbanen Baukörpers mit einer gemischten Nutzung. Das großflächige Erdgeschoss ermöglicht die Ansiedlung eines Nahversorgers mit integriertem Café und bildet damit ein Anziehungspunkt mit Außengastronomie.
Die neue „velostation“ mit ca. 100 Fahrradstellplätzen, einem Fahrradcafé und einer Fahrradreparatur, wird hier verortet und belebt den Platz zusätzlich. Auch die neugeplante Treppenanlage und der barrierefreie Aufzug werden Teil der neuen Architektur. So entsteht nicht nur eine klare Platzkante Richtung Bahnanlagen, sondern es wird auch ein Nutzungsschwerpunkt am nördlichen Bahnhofsplatz gebildet.

Der Umgang mit dem Klimawandel ist bei der Gestaltung der Griesheimer Mitte ein zentrales Thema. Durch die vielen Baumpflanzungen und den Erhalt verschiedener Bestandsbäume entsteht ein spannender Wechsel zwischen Licht und Schatten. In Zusammenhang mit den „grünen Kissen“ entstehen kühle Orte im Schatten, die auch während den heißen Sommertagen zum Verweilen einladen.
Ein Wasserspiel am Vorplatz des Griesheimer Saalbaus mit seinen verschiedenen Fontänen- und Nebeldüsen wird zum lebendigen Herzen der neuen Mitte Griesheims und lädt durch die barrierefreie Gestaltung zum Spielen ein. Darüber hinaus bietet das Wasserelement eine willkommene Erfrischung während den warmen Sommermonaten. In den Wintermonaten kann das bündige Wasserspiel abgeschaltet werden, wodurch der Platz anderweitig genutzt werden kann.

Der Bereich rund um den Griesheimer Bahnhof wird durch ein klares und urbanes Platzfeld aus einem Naturstein- (oder alternativ Betonwerkstein-pflaster) definiert und hervorgehoben. Dieser einheitliche und hochwertige Belag wird von Fassade zu Fassade verlegt und schafft so einen neuen Platzteppich. Stauden- und Gräserhochbeete werden als „grüne Rasenkissen“ mit locker verteilten Baumpflanzungen gezielt am neuen Platz verortet und tragen somit zum grünen Charakter der neuen Mitte bei.
Bestehende Nutzungen und Gebäude, wie z.B. das Stellwerk und die Trinkhalle, bzw. der Kiosk, werden in Wert gestellt und durch die Anordnung der grünen Rasenkissen in die Platzgestaltung integriert.
Eine neue Treppenanlage mit integrierter Rampe und großzügigen Sitzauflagen vor dem Saalbau Griesheim bilden in Zusammenhang mit einem neuen Wasserspiel einen neuen Schwerpunkt am kulturellen Zentrum Griesheims.

Ein sensibler Umgang mit dem anfallenden Regenwasser ist ein wichtiges Augenmerk dieses Konzeptes. So kann ein Teil des anfallenden Regenwassers direkt durch die Pflasterfugen durchsickern. Das restliche anfallende Regenwasser wird mittels Einläufe gezielt gesammelt und durch eine unterirdische Regenwasserbehandlungsanlage in Form eines Filterkanals vorbehandelt. Das gefilterte Regenwasser wird danach in einer Zisterne gesammelt und gespeichert. Dieses Wasser kann für die zusätzliche Einspeisung des vorgesehenen Wasserspiels sowie der Bewässerung der Grünanlagen am Platz dienen. Im Havariefall wird das Speicherbecken mit vorbehandeltem Wasser überlaufen und lässt das überschüssige Regenwasser in den wasserdurchlässigen Boden versickern.

Pressestimmen