Freiburg, Eidechsenlebensräume am Mundenhof

Freiburg, Eidechsenlebensräume am Mundenhof

2022

Bauherr:

Stadt Freiburg

Planungszeit:

2020/2021

Fläche:

ca. 4.000 m²

Neue Lebensräume für Zauneidechsen am Mundenhof Freiburg

In Zusammenarbeit mit dem Tier-Natur-Erlebnispark Mundenhof entstanden im Auftrag der Projektgruppe Dietenbach der Stadt Freiburg und unter fachlicher Abstimmung mit dem Umweltschutzamt der Stadt Freiburg mehrere neue Lebensräume für Zauneidechsen als Ausgleich für verloren gehende Lebensräume im Zusammenhang mit dem Erdaushubzwischenlager Dietenbach.

Wir durften hierzu die Konzeption sowie eine Planung mit Pflanzlisten erstellen, die Pflanzen auf den Flächen anordnen sowie die Umsetzung der Baumaßnahme überwachen. Bei der Konzeption ging es darum, neue Lebensräume für Zauneidechsen zu schaffen, die einen ökologischen Mehrwehrt mit einer attraktive Gestaltung verbinden sollten. Entstanden sind so zwei Teilbereiche: Eine lückige Trockenvegetation aus vornehmlich heimischen Arten und eine Präriepflanzung, die thematisch zum angrenzenden Bisongehege passt.

Auf der westlich an der Böschung gelegenen Fläche wurden zwischen Bestandsgehölzen magere Bereiche mit Kiessand hergestellt, in denen sich eine lückige Vegetation aus heimischen Wildstauden entwickeln soll. Als Initialpflanzung wurden hier mehrjährige heimische Arten ausgewählt, die zum Standort passen und Nahrung für Bienen, Wildbienen und andere Insekten bieten. In den lückig gehaltenen Flächen aus magerem Kiessand findet außerdem so manches bodenbrütendes Insekt einen Nistplatz. Diese Bienen und Insekten wiederum haben die Eidechsen „zum Fressen gern“. Die bereits vorhandenen Wiesenflächen wurden durch Extensivierung und Aufwertung mit regionalem Saatgut als Magerwiesen entwickelt. Zudem wurden weitere heimische Sträucher gepflanzt.

Die am Bisongehege gelegene Präriepflanzung orientiert sich bei der Artenzusammensetzung an nordamerikanischen, wilden Prärien und ist dennoch eine vom Menschen gemachte Schaupflanzung. Doch auch hier wurden vornehmlich Arten ausgewählt, die Bienen und Insekten Nahrung bieten, was wiederum den Eidechsen einen reich gedeckten Tisch verspricht. Da ein Großteil der bei uns lebenden Wildbienen auf bestimmte heimische Pflanzen spezialisiert ist, finden sich in der Präriepflanzung eher Honigbienen und die Generalisten unter den Wildbienen ein. Die heimischen Wildpflanzen auf dem Westhang dagegen sind vor Allem etwas für die Spezialisten unter den Wildinsekten.

Bei der Pflanzung am Bisongehege wurde der Mutterboden abgezogen und durch eine ca. 20 cm starke Schicht aus Sand ersetzt. Dies hilft dem Boden, das Wasser in trockenen Sommern länger zu halten und schützt gleichzeitig im Winter die Präriestauden vor Staunässe. Außerdem lässt sich unerwünschter Bewuchs so leichter jäten. Über beide Flächen wurden zudem Steinriegel, Totholzstrukturen und Sandlinsen angelegt.

Wir freuen uns über diese gelungene Maßnahme, die das Nützliche mit dem Schönen verbindet.