
12 Okt Freiburg, Neues Fußballstadion am Flugplatz
Freiburg, Neues Fußballstadion am Flugplatz
Umweltprüfung und Ausgleichskonzept

Auftraggeber:
Stadt Freiburg
Planungspartner:
AS+P Albert Speer + Partner GmbH
Planungszeit:
2013 – 2018
Fläche Bebauungsplan:
27,8ha
Die Stadt Freiburg hat mit der Aufstellung des Bebauungsplans „Neues Fußballstadion am Flugplatz“ die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung einer zeitgemäßen und zukunftstauglichen Fußballarena für den Erstligaverein Sportclub Freiburg geschaffen. Der Bebauungsplan beinhaltet auch Trainingsanlagen und eine umfangreiche Verkehrserschließung im Kontext der benachbarten Entwicklung eines Universitätsquartiers und des bestehenden Messegeländes.
faktorgruen hat den Planungsprozess über viele Jahre landschaftsplanerisch begleitet, von der Standortsuche mit Voruntersuchungen über das Bebauungsplanverfahren bis hin zur Ausführung von Ausgleichsmaßnahmen. Im Einzelnen wurden folgende Unterlagen erstellt: Umweltbericht, Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag, Natura 2000-Vorprüfungen, Bewertung der Eingriffe in das Landschaftsschutzgebiet, Ausgleichskonzeption und Ausnahmeantrag für die gesetzlich geschützten Magerrasen, sowie ein Waldumwandlungsantrag. Aktuell läuft noch das mehrjährige Monitoring der Ausgleichsmaßnahmen.

Aufgrund der Großflächigkeit der Erschließungsmaßnahmen und der Bebauung und den damit verbundenen Eingriffen, insbesondere in den Boden, geschützte Biotope, Lebensräume zahlreicher geschützter Arten sowie das Landschaftsbild, wurden umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. faktorgruen hat die Flächensuche der Stadt Freiburg planerisch unterstützt und die zahlreichen Flächen und Maßnahmen in einem Ausgleichskonzept zusammengeführt. Neben den artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahmen im engen räumlich-funktionalen Zusammenhang des Stadions, wurden zahlreiche weitere Flächen für den naturschutz- und forstrechtlichen Ausgleich im gesamten Naturraum Freiburger Bucht und auch außerhalb des Stadtgebietes, am Kaiserstuhl und am Flugplatz Bremgarten, in die Konzeption einbezogen.
Ein besonderer Fokus der Ausgleichskonzeption lag auf den großflächig betroffenen geschützten Magerrasen bodensauer Standorte (ca. 11,4 ha), für die zur Erlangung der Ausnahmegenehmigung ein gleichwertiger und gleichartiger Ausgleich geschaffen werden musste. faktorgruen hat in einer ersten Stufe die ökologische Wertigkeit ermittelt, den Ausgleichsfaktor bestimmt und zahlreiche Flächenoptionen hinsichtlich ihrer Aufwertungspotentiale untersucht. In einer zweiten Stufe wurde für ausgewählte Maßnahmenflächen ein detailliertes Maßnahmenkonzept erarbeitet, worin die Mülldeponie Eichelbuck im Freiburger Mooswald eine zentrale Rolle einnahm. Hier wurde das Ziel verfolgt die Magerrasen, einschließlich der zugehörigen Boden- und Insektenfauna, möglichst umfassend aus der Stadionbaustelle im Zuge der laufenden Deponierekultivierung auf die großen, westexponierten, trocken-warmen Böschungen des Deponierkörpers zu übertragen. Ein in dieser Größenordnung bislang beispielloses Vorhaben! Zwischenzeitlich ist dies trotz erheblicher fachlicher und organisatorisch-logistischer Hürden gelungen und die Magerrasen entwickeln sich gut.