Kreuzau, Bahnhofstrasse

Kreuzau, Aufwertung der Hauptstrasse und der Bahnhofstrasse – 3. Preis mit Fichtner Water & Transportation GmbH

Kreuzau, Aufwertung der Hauptstrasse und der Bahnhofstrasse – 3. Preis mit Fichtner Water & Transportation GmbH

Kreuzau, Bahnhofstrasse
Auslober:

Gemeinde Kreuzau

Wettbewerbsart:

Nichtoffener Wettbewerb nach RPW 2013 I 07/2021

Die Haupt- und Bahnhofsstraße sind derzeit die wichtigsten und lebendigsten Straßenräume Kreuzaus und bilden das Zentrum der Gemeinde. In der bestehenden Situation überwiegt der Charakter eines Straßenraumes und ist nur wenig Aufenthaltsqualität vorhanden. Durch eine gezielte und sinnvolle Umgestaltung und Schaffung von sinnvoll definierten Platz- und Straßenräumen werden die Haupt- und Bahnhofstraße nachhaltig aufgewertet und entsteht ein zusammengehörendes Zentrum für die Region.

Das städtebauliche Konzept sieht ein Umbau der beiden wichtigsten Drehkreuze des Zentrums vor: das „grüne Wohnzimmer“ an der Mittel- und Feldstraße als gastronomische Mitte des Ortes sowie der Platz an der Burg als Visitenkarte zur wichtigsten touristischen Attraktion. Darüber hinaus wird eine Aufwertung der beiden Entréeplätze im Norden und im Süden der Haupt- und Bahnhofstraße vorgeschlagen, die den Auftakt zum wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum bilden. Diese Aufwertungen, beide mit eigenen Charakteren, schaffen Erkennbarkeit und Attraktivität an wichtigen Stellen.

Durch punktuelle Neugestaltung einzelner Platz- und Straßenräume entsteht die einmalige Chance das gesamte Gebiet sowohl städtebaulich als auch gestalterisch aufzuwerten und hierdurch eine Visitenkarte für Kreuzau zu schaffen. Dieses Konzept sieht ein Erhalt der vorhandenen Straßenräume zwischen den einzelnen Plätzen vor, bietet aber auch Zukunftsperspektiven eventuelle zukünftige Umgestaltung der Haupt- und Bahnhofstraße.

Das Verkehrskonzept beruht sich in weitesten Teilen auf das bereits vorhandene Konzept der Verkehrsführung. Es gilt im Zuge dieses Wettbewerbes die Stärken einzelner Platzräume zu definieren und weiterzuentwickeln. Die vorhandenen Straßenräume zwischen den einzelnen Plätzen werden aus diesem Grund weitestgehend erhalten. Dieses Konzept bietet allerdings auch eine nachhaltige Zukunftsperspektive zu einer möglichen Neugestaltung einzelner Straßenräume. Alle vorhandenen Vekehrsbeziehungen sowie die geplante Neuordnung der Post- und Flemingstraße werden berücksichtigt.

Das Dauerparken wird aus den neudefinierten Platzsituationen entfernt, wodurch mehr Raum für FußgängerInnen entsteht. Lediglich die erforderlichen Kurzzeitparker und Behindertenparkplätze sowie Fahrradstellplätze werden teilweise an den neuen Plätzen angeordnet. Durch eine einheitliche Materialisierung der Platzbereiche wird der motorisierte Verkehr gebremst. Die bestehenden Ampelanlagen an der Kreuzung der Mittel- und Feldstraße sowie die Fußgängerampel an der Mühlengasse können erhalten bleiben.

Das „grüne Wohnzimmer“ an der Hauptstraße

Ein derzeit wichtiger Ort für die Gemeinde ist die Kreuzung zur Feld- und Mittelstraße. Hier sind verschiedene gastronomische Angebote, wie ein Eissalon, ein Restaurant und eine Bäckerei vorhanden die den Ort bereits jetzt beleben. Zusätzliche Nutzungen in den Erdgeschossen der umliegenden Gebäude tragen darüber hinaus zur Lebendigkeit dieses Ortes bei. Die Bildung eines klar und schlicht gestalteten Platzes im Bereich dieser wichtigen Kreuzung ist das Hauptaugenmerk dieses Konzeptes. Die Fahrbahnen im Kreuzungsbereich werden in die Gestaltung integriert und erhalten einen Belag aus einem Betonpflaster in gebundener Bauweise. So wird zwischen sämtlichen Fassaden eine einheitliche Platzfläche mit einem warmen und barrierefreien Bodenbelag aufgespannt. Dieses Platzfeld aus einem grau-beigen Betonpflaster mit Natursteinvorsatz sticht hervor und ist für BesucherInnen sowie für den motorisierten Verkehr deutlich erkennbar.

Die vorhandenen Bäume werden durch die Anordnung von Sitzmöglichkeiten in Form von Staudenhochbeeten und mit einem zusätzlichen Holzdeck in Wert gestellt. Darüber hinaus wird der teilweise sehr verdichtete Wurzelraum gelockert, wodurch die vorhandenen Bäume eine Chance haben sich weiter zu entwickeln. Die Bäume mit bereits stattlicher Größe verleihen dem neuen grünen Wohnzimmer nicht nur einen grünen Charakter, sondern kühlen den Platz an warmen Sommertagen. Punktuelle Neupflanzungen stärken diesen Effekt zusätzlich. Das zentrale Wasserspiel mit Fontänen- und Nebeldüsen bildet die lebendige Mitte des Platzes und lädt zum Spielen und Abkühlen ein. Die Kombination von bestehenden Bäumen und dem vorgeschlagenen Wasserspiel ändern das Mikroklima am neuen Platz nachhaltig. Die vorhandenen gastronomischen Einrichtungen können den Platz flexibel mit Außenbestuhlung bespielen und sorgen für zusätzliche BesucherInnen am Platz.

Platz an der Burg

Ein weiterer städtebaulicher Schwerpunkt wird im Bereich vor der Burg Kreuzau geschaffen. Die unklare und beengte Situation vor der historischen Burg Kreuzau kann den Anspruch eines Vorplatzes derzeit nicht erfüllen und ist als Solches nicht wahrnehmbar. Auch die derzeitige Nutzung als Parkplatz für das Restaurant westlich der Hauptstraße ist trägt nicht zum Bild einer Visitenkarte der historischen Burg bei. Aus diesem Grund wird im Bereich vor der Burg ein hochwertig gestalteter Platzraum mit Aufenthaltsqualität vorgeschlagen. Die derzeitige Dimension der Fahrbahn wird beibehalten, soll aber durch eine neue Oberflächengestaltung aus Betonpflaster in gebundener Bauweise in ihrer Wichtigkeit zurückgenommen werden. Die fehlende Raumkante westlich des Platzes wird durch eine Sitzkante mit Holzauflagen, Stauden- und Gräserpflanzungen sowie durch eine Pflanzung dreierlei Bäume geschlossen. So wird ein angenehm begrünter und passender Freiraum als Gelenkpunkt zur Burg geschaffen.

Ein großzügiger und schlichter Wasserspiegel aus einem dunklen Naturstein schaut leicht aus dem Bodenbelag heraus und „lenkt“ die BesucherInnen zum Eingang der Burg. Das ruhige und erhabene Wasser spiegelt den mittigen Turm der Burg und schafft eine Entréesituation zum touristischen Hotspot. Die Oberfläche des Wasserspiegels kann das Thema der Stadtentstehung oder der Nähe zur Rur mit Gravuren abbilden. Im Zusammenspiel mit dem neuen Wasserspiel entsteht ein Holzpodest mit einem großen Solitärbaum. Dieses zentrale Gestaltungselement aus einem robusten Holz schafft einen wichtigen Aufenthaltsort mit Aussicht auf die historische Burg.

Pressestimmen