Neidlingen, Umgestaltung der Ortsmitte – 2. Rang

Neidlingen, Umgestaltung der Ortsmitte – 2. Rang

Auslober:

Gemeinde Neidlingen

Wettbewerbsart:

Mehrfachbeauftragung I 11/2021

Ziel der Planung ist es, die Neidlinger Ortsdurchfahrt und „Ortsmitten“ in ihrer räumlichen Lage zu definieren und den Stadtraum zukünftig in seiner Gesamtheit erlebbar zu machen.

Die ortsbildprägenden Bereiche Ortsmitte, Rathausplatz und „Lindachufer“ werden stadträumlich herausgearbeitet und in eine neue Beziehung zueinander gebracht. Hierbei bildet das neue Lindachufer das grüne Herz von Neidlingen, das sowohl den Rathausplatz als auch die Ortsmitte mit einzelnen grünen Setzungen verbindet. Hierzwischen spannt sich das neue städtische Rückgrat mit der Weilheimer- / Kelterstraße ein, an dem sich Handel und Gastronomie in einem neu gestalteten Umfeld entwickeln kann.

Der ehemalige Farrenstall in der Weilheimer Straße 21 prägt das Dorfbild und stiftet mit seiner markanten Erscheinung Identität in der Ortsmitte Neidlingens. Das alte Gebäude kann zu einem Dorfcafé mit kleiner Verkaufsfläche umgenutzt werden, das diesen Teil der Ortsmitte mit Gasthaus Lamm, Volksbank und Seniorenwohnanlage, zusätzlich belebt. Die ehemalige Bushaltestelle soll im Gebäude integriert werden, indem ein Scheunentor zurückversetzt wird. Im Obergeschoss ist eine große Veranstaltungsfläche angedacht, die von Vereinen, Bürgern und Ortsverwaltung genutzt und bespielt werden kann. Die rückwärtige Grünfläche kann als öffentliche Fläche genutzt werden, in die sich die Terrasse des Dorfcafés behutsam einfügt.

Der Rathausplatz erhält zwei Platzfelder, indem das bestehende Pflaster verlegt ist. Diese werden von einem neuen Pflaster gerahmt, dass die Ortsdurchfahrt von Neidlingen in ihrer Gesamtheit prägt.  Im direkten Bereich des Rathauses wird die Kelterstraße auf 4.50 m reduziert, wodurch die Gehwegbereiche südlich des Rathauses und nördlich der Wohngebäude vergrößert und mit Grünstreifen und Bäumen qualitätsvoll ausgestaltet werden können. Einzelne Baumstellungen entlang der Wohngebäude bilden zusammen mit den bestehenden Bäumen den grünen Rahmen des Rathausplatzes. Dieser erhält einen Brunnentrog, der sich an der Gestaltungslinie des bestehenden Brunnens am Lindachufer orientiert. Das Platzfeld lebt von seiner Reduktion und ist mit mobilen Elementen minimalistisch ausgestaltet.

Entlang der Ortsdurchfahrt spannt sich ein grünes Band  in Form von Stauden-, Präriestauden- und Gräserflächen auf. Zusätzlich werden diese von schattenspenden Einzelbäume und kleine Baumreihen überstellt.

Das grüne Band mündet am Rathaus in den Grünzug entlang der Lindach und macht diese wieder zugänglich und erlebbar. Verschiedene Elemente, wie Holzdecks und Sitzstufen laden zum Verweilen ein und erhöhen die Aufenthaltsqualität. In Verbindung mit dem Alten Schulhaus als Veranstaltungsort entsteht so eine neue Platzsituation, die sich bis an den Bach erstreckt. Sitzstufen die sich zwischen die bestehenden Bäume einfügen, ermöglichen den Zugang zur Wasserfläche.

Pressestimmen