Tuniberg, Biotopverbundplan

Im Rahmen des Aktionsplans Biodiversität und der gesetzlichen Vorgabe des Naturschutzgesetzes Baden-Württemberg entsprechend stellt die Stadt Freiburg Biotopverbundpläne für überwiegend naturräumlich definierte Teilgebiete des Offenlands im Stadtkreis auf. Der Biotopverbundplan Freiburg-Tuniberg wurde in den Jahren 2022-2024 erstellt und umfasst den Offenlandanteil der vier Tuniberg-Ortschaften Waltershofen, Opfingen (mit St. Nikolaus), Tiengen und Munzingen, d.h. die Freiburger Anteile am Tuniberg und der Mooswaldniederung.

Für die Erstellung des Biotopverbundplans wurden zahlreiche regionale und lokale Fachplanungen und Datengrundlagen ausgewertet; zudem greift das Maßnahmenkonzept des Biotopverbundplans zahlreiche Naturschutzmaßnahmen auf, die bisher schon im Plangebiet umgesetzt wurden und werden.

Wichtige Lebensräume im Plangebiet für den Biotopverbund umfassen Weinbergböschungen, die wärmeliebende Insekten, Vögel und Pflanzen beherbergen, artenreiches Grünland und Feuchtwiesengebiete wie das Naturschutzgebiet Humbrühl-Rohrmatten, sowie ein dichtes Netz aus kleinen Fließgewässern und Gräben in der Mooswaldniederung, die Lebensraum für den Laubfrosch und die Helm-Azurjungfer bieten. Auch offene Feldfluren, in denen gefährdete Feldvögel und seltene Laufkäfer vorkommen, sind von Bedeutung. Die Kernflächen dieser Lebensräume wurden für den Biotopverbundplan hinsichtlich ihres aktuellen Zustands überprüft, und Flächen mit besonderem Entwicklungspotenzial wurden identifiziert. Obwohl der Biotopverbundplan keinen rechtlichen Schutzstatus verleiht, sind die meisten dieser Kernflächen bereits gesetzlich geschützt oder Teil bestehender Schutzgebiete.

Das Maßnahmenkonzept des Biotopverbundplans enthält Pflegeempfehlungen für Biotope, wie Böschungs- und Grabenpflege sowie die Bewirtschaftung von Grünland und Ackerflächen. Es werden auch konkrete Maßnahmen wie die Umgestaltung von Grabenufern und das Nachpflanzen von Obstbäumen vorgeschlagen. Für zentrale Bereiche wurden 13 Maßnahmensteckbriefe mit Umsetzungshinweisen und Fördermöglichkeiten erstellt. Diese Empfehlungen sind freiwillig. Zur Abstimmung fanden zwei öffentliche Informationsveranstaltungen und Vor-Ort-Termine in Schwerpunktgebieten wie dem Naturschutzgebiet Humbrühl-Rohrmatten statt.