Realisierungswettbewerb mit Ideenteil
Stadt Frankfurt
2. Preis mit Fichtner Water & Transportation,
Zuschlag nach Überarbeitung 04/2024
03/2023
Im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen sollen die Schweizer Straße sowie der Schweizer Platz verkehrlich neu geordnet und zugunsten des Radverkehrs umgestaltet werden.
Dabei ergibt sich die einzigartige Gelegenheit, den heute bestehenden Kreisverkehrsplatz zu einem neuen Quartiersplatz und „Grünen Wohnzimmer“ für den Stadtteil Sachsenhausen weiterzuentwickeln. Die Schweizer Straße wird zu einem Stadtboulevard moderner Prägung mit hoher Aufenthaltsqualität für Fußgänger umgebaut. Durch eine einheitliche Gestaltungssprache sowie die Verwendung durchgängiger, aufeinander abgestimmter Materialien ist eine gemeinsame und durchgängige Gestaltung erkennbar und ablesbar. Beide Bereiche erhalten aber durch die jeweilige Ausformung im Detail ihre Unverwechselbarkeit und Identität.
Der Umgang mit dem Klimawandel ist ein zentrales Thema im Rahmen der Gestaltung der Schweizer Straße sowie des Schweizer Platzes. Die vorhandenen Bäume werden nahezu vollständig erhalten und durch umfangreiche Neupflanzungen ergänzt. Es entsteht ein lebendiger Wechsel zwischen Licht und Schatten sowie eine spannende Abfolge von Räumen. Die beiden unterschiedlichen Stadträume werden jeweils durch die teils vorhandenen, teilweise neu gepflanzten Solitärbäume mit eigenem Charakter und Wuchs betont und inszeniert. In Zusammenhang mit Unterpflanzungen mit Stauden und Gräsern sowie Sitzkanten und Holzdecks entstehen kühle Orte im Schatten, die auch während den heißen Sommertagen zum Verweilen einladen. Bei der Auswahl der Baumpflanzungen wird auf zukunftsfähige und klimaresiliente Arten geachtet. So wird für die Schweizer Straße die Ergänzung der bereits vorhandenen Platanenreihe vorgeschlagen.
Auf dem Schweizer Platz wird ebenfalls der Ring aus Platanen durch Neupflanzungen ergänzt. Im Innenbereich können dagegen helle lichte Gleditschien zum Einsatz kommen. Als Zukunftsbäume erzeugen sie eine einladende, freundliche Atmosphäre und bilden ein angenehmes Schattendach.
Der gesamte Platz erhält einen durchgängigen Belag aus einem Colorasphaltbelag in grau-beige. Darin werden sämtliche Gestaltungselemente eingeschrieben. Den Fassaden vorgelagert finden wir eine Vorzone, die teilweise private Vorgärten aufnimmt und das historisch gewachsene Motiv der Vorgartenzone ablesbar macht. Hier erfolgt der Übergang von privat zum öffentlichen Leben. Die privaten Flächen werden in die Gesamtgestaltung einbezogen, das Gestaltungskonzept funktioniert aber auch ohne diese Flächen. Das markante Baumdach aus Platanen bildet das prägende Element des Platzes und verleiht ihm seine Eigenständigkeit und Unverwechselbarkeit. Je nach Platzverhältnis und räumlicher Situation erhalten die Bäume eine Einfassung in Form eines üppigen Grünbeetes, das mit Stauden und Gräsern bepflanzt wird. Durch die leichte Erhöhung kann der Stammfuß einiger vorhandenen Platanen in den Platzbelag integriert werden. Die vorhandenen bodenbündigen Platanen erhalten ebenerdige Grünbeete, die der Entwässerung des Oberflächenwassers dienen. Die Baumbeete bilden eine Aufenthalts- und Verweilzone und werden im südlichen Bereich zu offenen Flächen mit einem Kleinpflasterbelag aufgeweitet. Lange Sitzbänke aus Holz bieten zusätzlichen Aufenthaltsmöglichkeiten.