Der kleinteilige, vielfältige Landschafts- und Naherholungsraum, der die vier Ortsteile von Pfinztal umgibt, ist Grundlage einer hohen Artenvielfalt und trägt maßgeblich zu einer hohen Lebensqualität für die Menschen bei. Eine umfassende Kulisse verschiedenster Schutzgebietskategorien trägt bereits zu Schutz, Erhalt und Weiterentwicklung dieser Qualitäten bei. Doch bauliche Entwicklung im Bereich der Ortsränder und damit verbundene Flächenversiegelung, Zerschneidung der Landschaft durch zusätzliche Straßen und Leitungstrassen, mangelnde Biotoppflege und nicht zuletzt die Auswirkungen des Klimawandels erhöhen zeitgleich den Druck auf den wertvollen Landschaftsraum und die bestehenden Biotope. Intakte Ökosysteme sind sowohl Grundlage für das Überleben von Pflanzen und Tieren als auch zentraler Baustein für den Umgang mit der weltweiten Klimakrise. Je mehr Möglichkeiten Arten haben, bei Beeinträchtigungen ihrer Habitate innerhalb eines zusammenhängenden Lebensraumnetzes auszuweichen, desto resilienter sind sie gegenüber menschlichem Eingriff in die Natur und den Folgen des Klimawandels.
So konnten bereits in den Wintern 2022/23 und 2023/24 erste Maßnahmen gefördert und umgesetzt werden: Überalterte Hecken und Streuobstbestände wurden fachgerecht instand gesetzt, und artenreiche Wiesen freigestellt. Neben der Information der breiten Öffentlichkeit fanden mehrere zielgruppenspezifische Veranstaltungen statt – mit landwirtschaftlichen Betrieben, Akteuren aus dem Bereich der Streuobstbewirtschaftung – sowie ein regelmäßiger Austausch mit den Fachbehörden. Erste Erfolge zeigen sich bereits: Am örtlichen Gymnasium gründete sich eine Streuobst-AG, die zwei Streuobstwiesen bewirtschaftet und von engagierten Fachwarten für Obstbau ehrenamtlich unterstützt wird. Auch die bereits in der Vergangenheit von der Gemeinde organisierte gemeinsame Hochstamm-Bestellung wurde wiederbelebt und durch Beratungsangebote zum fachgerechten Baumschnitt ergänzt.